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cima-Check für Wohnmobilstellplätze

 

Urlaub daheim ist auch die Devise im Jahr 2021. Ausspannen und Abenteuer werden zunehmend zwischen den Bayerischen Alpen und der Nordsee gesucht. Und das am besten möglichst unabhängig und hygienekonform – auf Rädern.

Für viele von uns ist das Reisen mit einem Wohnmobil der Inbegriff eines individuellen Urlaubserlebnisses. Mit der Corona-Pandemie bekam dieser Trend deutlich Schwung. So wurden allein im Jahr 2020 78.000 Wohnmobile neu zugelassen, ein Plus von 37 Prozent zum Vorjahr laut Caravaning Industrie Verband e.V..

Einhergehend wächst auch die Nachfrage nach Stellplätzen für die Wohnmobile. Das bekommen vor allem die deutschen Tourismusregionen zu spüren. Die sind mit ihren bestehenden Stellplätzen an der Kapazitätsgrenze. Und damit sehen sich betroffene Kommunen in einer Zwickmühle. Zum einen umwerben sie klassische Wohnmobilisten wie Best Ager, die durchaus konsumfreudig sind und neben den Gebühren für den Standplatz auch vor Ort einkaufen, Freizeitangebote nutzen und speisen. Andererseits gibt es zahlreiche Camper, die abseits der ausgewiesenen Stellplätze übernachten und die direkte Nähe zur Natur suchen, was nicht selten zu Konflikten mit Landwirten, Waldeigentümern, dem Naturschutz und nicht zuletzt der ansässigen Bevölkerung führt.

Nutzwertanalyse für Flächen

Auch der Fränkische Schweiz AKTIV e.V., mit zwölf Allianzgemeinden in den Landkreisen Forchheim und Bayreuth ist mit dieser Problematik konfrontiert. Um Lösungen zu ermitteln, wurde die cima damit beauftragt, ein Wohnmobilstellplatzkonzept zu erarbeiten. Dabei war das übergeordnete Ziel der Kommunen die Entwicklung des Wohnmobiltourismus zur stärkeren Diversifizierung des bestehenden Beherbergungsangebots. Demnach sollte touristische Wertschöpfung durch die Bereitstellung auserlesener, gut angebundener Touristikstellplätze erhöht werden. Gleichzeitig sollte der öffentliche Raum und die Natur durch eine gezielte Kanalisierung von Wildcampern auf bestimmte Standorte durch Ausweisung von Kurzreisestellplätzen minimiert werden.

Die von der cima gemeinsam mit Bürgermeister:innen und Akteur:innen aus Tourismus und Naturschutz entwickelte Strategie setzt auf die Aufwertung oder Ausweisung von zentrumsnahen kommunalen Stellplätzen sowie von kostengünstigen Kurzreisestellplätzen nahe von Kletterfelsen und Mountainbike-Trails. Dazu wurden Potenzialflächen mithilfe einer dafür entwickelten Matrix bewertet. Faktoren wie bspw. eine gute Anbindung an Einkaufsmöglichkeiten und Gastronomie, die Nähe zu Freizeiteinrichtungen und eine ruhige Lage waren zentral bei der Standortfrage. Die Gasthöfe wurden in die Flächenauswahl einbezogen, da diese einen Teil der nötigen Infrastruktur bieten, bspw. einen Frühstücks- oder Dinnerservice.

Eine weitere Möglichkeit zur Entschärfung des Flächendrucks bei kurzfristigem Bedarf an Stellplätzen kann auch die Umwidmung von öffentlichen Parkflächen sein. Insgesamt immer wichtig dabei: Ein auf Wohnmobilreisende zugeschnittenes Marketing inklusive der Listung im ADAC-Stellplatzführer und einschlägigen Fachseiten sowie in den Sozialen Medien.

 

Möchten Sie einen Check ihrer Wohnmobil-Stellplätze beauftragen?

Ansprechpartnerin: Julia Fangauer, cima

 

 

 

 

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