Jugendparlamente; Foto: Henning Witzel
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Ankommen im Amt

KOMMUNALE ZUKUNFT GESTALTEN –
ÜBER DAS NETZWERK JUNGE BÜRGERMEISTER*INNEN

Sie sind die jüngsten unter den Kommunalvertreter*innen in unseren Städten. Bürgermeister*innen, die bei ihrer Wahl jünger als 40 Jahre alt waren. Derzeit wird davon ausgegangen, dass es bundesweit über 700 dieser jungen Amtsträger*innen gibt.

Zu diesem Schluss kommt das überparteiliche Netzwerk Junge Bürgermeister*innen, das als eigenständiger Verbund unter dem Dach des Innovators Club, der kommunalen Ideenschmiede des Deutschen Städte- und Gemeindebundes (DStGB), im September 2019 in Berlin gegründet wurde. Der damals lose Verbund formierte sich, um den aufstrebenden, jungen Führungskräften in der Kommunalpolitik eine Stimme zu geben und den bundesweiten Erfahrungsaustausch untereinander zu fördern. Auch sollte das Netzwerk bei Bedarf gemeinsame politische Positionen zu kommunalen Themen gegenüber der Bundespolitik formulieren.

Ideengeber und Sprecher des Verbundes ist Michael Salomo, Bürgermeister der baden-württembergischen Stadt Haßmersheim. Salomo war bei seinem Dienstantritt mit 25 Jahren Deutschlands jüngster hauptamtlicher Bürgermeister. Seit 1. Juli 2022 ist die 24-Jährige Sina Römhild die bundesweit jüngste Amtsträgerin, sie ist Bürgermeisterin der thüringischen Gemeinde Oechsen.

„Wir wollen Vorbilder, Wegbereiter und Mutmacher sein. Und junge Menschen für Politik interessieren.“ Selbstverständnis des Netzwerks

Seit drei Jahren ist das Bündnis nun in eigener Sache intern und extern auf den Bühnen der Politik und medial aktiv. Verschiedene analoge wie digitale Kanäle und Angebote der Vernetzung kommen dabei in regelmäßigen Abständen zum Einsatz. Neben der Webseite und Facebook wird mehrmals jährlich ein Fachmagazin veröffentlicht. Ebenso wurde eine PodcastReihe etabliert, die mit derzeit 80 Beiträgen von Mitgliedern des Netzwerks oder externen Fachleuten aktuelle Themen in den Mittelpunkt rückt. Außerdem gehören eigene Veranstaltungen, ein monatlicher digitaler Stammtisch sowie eine intern moderierte WhatsApp-Gruppe zum kollegialen Miteinander.

Das Netzwerk Junge Bürgermeister*innen findet ebenfalls in Ministerien und Verbänden Gehör. Und die Liste der Aktivitäten erweitert sich dabei zunehmend, die Nachfrage steigt. Im Interesse steht dabei stets die Perspektive der jungen Politiker*innen auf die kommunalen Dinge. Zu kommunalpolitischen Themen, die sich dabei in den Vordergrund drängen, gehören zweifellos der Fachkräftemangel in den Kommunen, die Digitalisierung, aber auch Gewalt gegen kommunale Amtsträger*innen.

Nicht zuletzt sind es die allgegenwärtigen Herausforderungen, wie die Corona-Pandemie, die Ukraine-Krise und die damit verbundene Flüchtlingsbewegung nach Deutschland sowie Hitze oder Hochwasser und den damit in Zusammenhang stehenden Umwelt- und Klimaschutz, die behandelt werden. Das Bündnis sieht sich dabei als einer von mehreren Verstärkern für kommunale Interessen. Für Mitinitiator und Verbandsgeschäftsführer Henning Witzel ist einer der Hauptaspekte, die das junge Netzwerk ausmachen und bereichern, der kollegiale Austausch und das schnelle und ungefilterte Bild aus der jeweiligen Kommune.

„Um unserer Arbeit mehr Nachdruck zu verleihen, haben wir uns dazu entschieden, diese in eine eigenständige Institution zu überführen und den Verein ,Netzwerk der Jungen Bürgermeister*innen der Bundesrepublik Deutschland e.V.‘ zu gründen. Wir können uns so besser positionieren und mit staatlichen Stellen vernetzen.“
Michael Salomo

So geht es weiter

Als neueste institutionelle Entwicklung konnte im Rahmen des diesjährigen Deutschen Kommunalkongress Ende Juni 2022 in Berlin die Gründungsversammlung des „Netzwerk Junge Bürgermeister*innen der Bundesrepublik Deutschland e. V.“ eingeleitet werden. Als Bundesvorsitzender des Vereins in Gründung wurde einstimmig Michael Salomo gewählt. Seine Stellvertreter*innen sind Julia Samtleben (Stockelsdorf, Schleswig-Holstein), Frank Nase (Barleben, Sachsen-Anhalt) und Dominik Brasch (Bad Soden-Salmünster, Hessen). Martin Aßmuth komplettiert als Schatzmeister mit Schriftführerin Wiebke Sahin-Schwarzweller (Zossen, Brandenburg) den sechsköpfigen geschäftsführenden Vorstand, der für drei Jahre gewählt wurde.

Zentrale Aufgabe des parteiunabhängigen Vereins ist laut Satzung „… die Beratung und Information über Entwicklungen auf Landes-, Bundes- und europäischer Ebene sowie die Interessenvertretung.“ Als nächster Schritt ist die bundesweite Jahrestagung des Netzwerks am 19. und 20. September 2022 in Berlin geplant. Dort werden über 200 Bürgermeister*innen zum fachlichen Austausch erwartet. Ebenso bereitet das Netzwerk eine Kinderbuchveröffentlichung zum bundesweiten Vorlesetag am 18. November 2022 vor, bei der das Berufsbild Bürgermeister*in in den Mittelpunkt gerückt wird.

KONTAKT

Henning Witzel
Verbandsgeschäftsführer
Netzwerk Junge Bürgermeister*innen der Bundesrepublik Deutschland e. V.
Bülowstraße 66 · 10783 Berlin

www.junge-buergermeisterinnen.de

www.facebook.com/jungebuergermeister

Fotos: Netzwerk Junge Bürgermeister*innen der Bundesrepublik Deutschland e. V.; Portrait Michael Salomo: Irena Klinger; Foto Kinderjugendparlament: Henning Witzel

 

Diesen Beitrag können Sie auch im cima.direkt-Magazin, Ausgabe 02 /2022, mit vielen weiteren interessanten Artikeln zum Schwerpunkt-Thema „YZ – JUGEND ALS STADTGESTALTER“ lesen. Schauen Sie doch einfach mal vorbei unter

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